Herzlich willkommen zum neuen Studienjahr 2018

«Ist Theologie das Dümmste, was Menschen studieren können?»

42 neue Studierende und zwei neue Dozenten bereichern das Seminar für biblische Theologie Beatenberg. Mit einem Festgottesdienst startete am 2. September das neue Studienjahr. «Ist Theologie das Dümmste, was junge Menschen studieren können?», fragte Felix Aeschlimann, Direktor des sbt, die 300 Besucher.

Prioritäten richtig gesetzt

Diese Frage würde wahrscheinlich die Mehrheit der Schweizer mit Ja beantworten. Kein anderes Studienfach stehe heute so sehr unter Beschuss wie die Theologie. Für viele sei klar, dass Theologie im Gegensatz zu den sogenannten MINT-Fächern der Menschheit keinen Fortschritt brächte und es sich deshalb nicht lohnte, Zeit und Geld dafür zu investieren. Doch die 42 Neuen seien da offensichtlich anderer Meinung. Für sie gäbe es nichts Besseres, Nachhaltigeres und Wirkungsvolleres als nach Erkenntnis des ewigen Gottes zu streben. Und da das Ewige das Wertvollste sei, hätten sie ihre Prioritäten richtig gesetzt.

Das sbt setzt auf ein reines Theologiestudium als der unbedingt notwendigen Basis für den Dienst in Gottes Reich. Nur mit einer fundierten Kenntnis der biblischen Botschaft könne das Evangelium wirksam verkündet und die Gemeinde Gottes nachhaltig gebaut werden. Im Bachelorstudiengang werden die Studierenden ausgebildet, das Evangelium Gottes den Menschen auf verständliche Weise zu erklären – egal ob im europäischen Kontext oder weltweit. Daneben bietet das sbt auch einen Jüngerschaftskurs an, in dem junge Christen das Wort Gottes und damit Gott selber besser kennenlernen und zudem ihre Begabungen in praktischen Einsätzen im In- und Ausland einsetzen und damit ihren Horizont erweitern können.

Neue Dozenten am sbt

Mit dem Start des neuen Studienjahrs wurden auch zwei neue Dozenten berufen. Neu unterrichtet Urs Stingelin mit einem Pensum von 50 Prozent in den Bereichen biblische Sprachen, Kirchengeschichte und Neues Testament. Matthias Hagel leitet neu die Jüngerschaftsklasse und unterrichtet vor allem Praktische Theologie und Neues Testament.

Bereits im Juni 2018 wurden Theo Wüst und Giancarlo Voellmy verabschiedet. Nach 34 Jahren als Dozent am sbt konnte Theo Wüst den wohlverdienten Ruhestand antreten. Giancarlo Voellmy konzentriert sich ganz auf seine Tätigkeit als Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Linden, bleibt dem sbt aber als Lehrbeauftragter erhalten.

 

Was Markus im Land der Cowboys erlebt

Howdie y’all!

So lautete die Begrüssung in Texas, dem Ort an dem ich mein 3-monatiges Praktikum absolvierte. Dieses fand im Rahmen meines Bachelor-Studiengangs Gemeinde und Mission (SGM) statt. In meine tägliche Beschäftigung und in das, was ich sonst noch erlebte, gebe ich gerne einen persönlichen Einblick.

Was verschlägt mich nach Texas?

Über das sbt habe ich die Organisation für Gemeindegründung namens „Antiochia Teams“ kennengelernt. Diese Organisation steht in Kontakt mit mehreren Gemeinden in den Vereinigten Staaten, weshalb es ihnen möglich war, mir eine Praktikumsstelle in einer Gemeinde in Texas anzubieten. Und so kam es, dass ich mich für die Gemeinde namens „Grace Bible Church“ in der Stadt Killeen entschied.

Was ist das für eine Gemeinde und wie ist der Pastor?

Grace Bible Church (kurz: GBC) ist eine mittelgrosse Gemeinde von etwa 600 Mitgliedern. Der Gemeinde ist es wichtig, dass das Wort Gottes in den Predigten fortlaufend ausgelegt wird, zudem legen sie Wert auf zeitgenössische Musik, gute christliche Gemeinschaft und kulturrelevante Evangeliumsverkündigung für Nichtchristen. Theologisch kann man sie unter die „Reformierten Baptisten“ einordnen. Der Hauptpastor, Dave McMurry, ist ein grossartiger Verkündiger des Wortes Gottes. Er ist obendrein humorvoll, nett, äusserst intelligent und kann sehr gut mit Menschen umgehen – ein wahres Musterbeispiel für einen Pastor. Ich bin sehr dankbar, bei ihm viel lernen zu können.

Was ist meine Beschäftigung?

Ein äusserst positiv zu bewertender Punkt in meinem Praktikum ist meine vielseitige Beschäftigung. Pastor Dave möchte mir einen bestmöglichen Einblick in das Leben eines Pastors geben, was ihm bestens gelingt. Ich habe beispielsweise das Privileg, Pastor Dave bei seiner Predigtvorbereitung zu helfen, indem ich verschiedene Kommentare und Bücher konsultiere und meine Erkenntnisse präsentiere. Das hat mindestens zwei positive Aspekte: mein Englisch wird erheblich trainiert und was noch besser ist, ich lerne mehr über das Wort Gottes. Ferner mache ich mit verschiedenen Mitarbeitern und Gruppen dort sogenannte „book-studies“. Das bedeutet, wir treffen uns, um gemeinsam Bücher zu studieren, Fragen auszutauschen, über Dinge zu reden, die uns besonders am Buch gefallen haben und den Stoff der Bücher zu vertiefen. Ich bin des Weiteren auch bei den verschiedenen Meetings, die in der Gemeinde anstehen, dabei, helfe als Leiter einer Jugendgruppe mit, verbringe Zeit mit dem Musikteam-Pastor, besuche Kleingruppen, gebe Pastor Dave Feedback zu seinen Predigten und besuche eine Prediger-Klasse (in der ich auch auf Englisch eine Kurzpredigt halten werde). Das sind im Grossen und Ganzen meine Aufgaben bzw. Lernbereiche.

 

Absolvierungsfeier Juni 2018

Impressionen von der Absolvierungsfeier 2018 - Der grosse Alpabzug

 

"Theologiestudium: eine glückliche Wahl!" Die ist der Konsens der zwei Absolventinnen und acht Absolventen anlässlich der Diplomfeier des Bachelorstudiengangs Mitte Juni in Beatenberg. "Am sbt bestimmen nicht Aktivismus, Karrieredenken oder Methodengläubigkeit das Programm", betonten sie. Das Thema der Ausbildung sei Gott mit seinem Wirken, wie die Bibel dies beschreibt. Sein Wort soll ihre Zukunft und Gemeindearbeit bestimmen. Theo Wüst, Klassendozent der Absolvierenden, sagt vor 300 Gästen: "Glück schenkt Gott dort, wo einer mit seinen persönlichen Schwächen zu seinem Versagen steht. Wo man in den Spannungen im Miteinander Jesus Christus um sein Eingreifen und seine Weisheit anfleht." Dadurch würden Beziehungen heilen, zuallererst unere Beziehung zu ihm persönlich. Nach 34 Jahren als Dozent am sbt tritt Theo Wüst nun den Ruhestand an.